Milchschorf

Baby Cradle Cap - Baby Child
Sie haben heute ein paar kleine gelbe Flecken auf dem niedlichen Köpfchen Ihres Babys entdeckt? Es handelt sich um Milchschorf. Wir erklären Ihnen alles, was Sie zu diesem Thema wissen müssen.

Ihr Baby ist nun seit ein paar Wochen bei Ihnen, und jeden Tag entwickeln sich seine Persönlichkeit und sein Körper weiter. Insbesondere die besonders empfindliche Babyhaut. Sie haben heute ein paar kleine gelbe Flecken auf dem niedlichen Köpfchen Ihres Babys entdeckt? Es handelt sich um Milchschorf. Wir erklären Ihnen alles, was Sie zu diesem Thema wissen müssen.

Was genau ist Milchschorf?

Es ist zunächst wichtig zu wissen, dass Milchschorf eine häufig auftretende Hauterkrankung bei Babys ist – daher müssen Sie sich keine Sorgen machen! Tatsächlich entwickeln ungefähr zwei Drittel aller Babys(1) Milchschorf. Milchschorf kann sehr früh in den ersten Lebenswochen entstehen und über einen Zeitraum von ein paar Tagen bis hin zu ein paar Monaten bestehen bleiben, bevor er zu Beginn des zweiten Lebensjahrs komplett verschwindet. In manchen Fällen klingt der Milchschorf jedoch erst später ab.

Welche Verbindung gibt es zwischen der Bildung dieser Flecken auf dem Kopf Ihres Babys und der Muttermilch? Absolut gar keine! Machen Sie sich daher keine Gedanken darüber, ob Sie die Ernährung Ihres Babys umstellen sollten, es sei denn, Ihr Arzt empfiehlt es. Tatsächlich stammt der deutsche Name „Milchschorf“ daher, dass das Erscheinungsbild dieser Hauterkrankung Milchtropfen ähnelt, die aus einem Topf herausgetropft und auf der Kochstelle angetrocknet sind.

Da Milchschorf harter, getrockneter Milch ähnelt, kann man sich sein Erscheinungsbild gut merken: kleine, raue Flecken, die gelb-braun gefärbt sind und sich etwas fettig anfühlen. Der Kopf von Babys ist der Lieblingsaufenthaltsort des Milchschorfs. Manchmal tritt er auch in niedriger liegenden Körperbereichen wie den Augenbrauen und in selteneren Fällen am Körper des Babys auf, besonders in den Achseln oder am Po.

Nach einigen Tagen trocknet der Milchschorf aus und formt einen verkrusteten Hautausschlag (auch Hautschuppen genannt), der sich schliesslich von allein ablöst. Verliert mein Baby dadurch gleichzeitig ein paar Haare? Das tut es, aber die verlorenen Haare wachsen problemlos wieder nach.

Ein letztes, aber wichtiges Detail: Die verkrusteten Stellen sind zwar nicht besonders schön anzuschauen, sind jedoch nur oberflächlich. Noch wichtiger zu wissen ist, dass Milchschorf nicht wehtut, sondern lediglich ein unangenehmes Gefühl verursachen kann.

Woher kommt Milchschorf?

Wenn nicht die Milch, ist dann mangelnde Hygiene der Grund dafür? Nein, auch das ist nicht der Grund dafür! Milchschorf entspricht in etwa Haarschuppen bei Erwachsenen. Der Grund dafür ist daher vielmehr eine natürliche Reaktion der Haut als ein vergessenes Bad. Ein weiteres Anzeichen dafür, dass Milchschorf kein ernsthaftes Problem für Ihr Kind darstellt.

Genau genommen entsteht Milchschorf bei Babys durch überschüssige Talgausscheidungen. In anderen Worten: Die Talgdrüsen, die den schützenden Lipidfilm auf der Haut bilden, sind sehr aktiv. Daher bilden sich an manchen Kopfbereichen fettige Stellen, an denen sich tote Hautzellen ansammeln. Die so festklebenden Zellen formen insbesondere auf der Kopfhaut kleine, verkrustete Stellen.

Warum sind die Talgdrüsen hyperaktiv? Wegen der Schwangerschaftshormone! Sie dachten, Sie wären sie ein für alle Mal los? Sie vielleicht schon, aber nicht Ihr Baby, dessen Körper diese Hormone möglicherweise noch nicht völlig ausgeschieden hat. Die gute Nachricht ist jedoch, dass der Milchschorf abklingt, sobald keine Schwangerschaftshormone mehr im Körper Ihres Babys sind.

In der Zwischenzeit fördert diese Hyperseborrhoea (Überproduktion an Talg) die Entwicklung eines Hefepilzes, der auf jeder Haut angesiedelt ist: Malassezia Furfur. Die Vermehrung der Hefepilze löst zusätzlich eine Hautreaktion des Babys aus und trägt so zum Auftreten von Milchschorf bei.

Kurz gesagt: Die sich im Körper Ihres Babys befindenden mütterlichen Hormone regen seine Talgdrüsen zu sehr an, was das Auftreten von Malassezia Furfur begünstigt. Somit entstehen ideale Bedingungen, die insbesondere die Kopfhaut Ihres Babys stimulieren, welche daraufhin mit der Bildung von Milchschorf reagiert.

Quellen: (1) C Moises-Alfaro et al, In J Dermatol 2002, 41, 349–351.